In der Fachzeitschrift „Der pädagogische Blick“ ist in der Ausgabe 3/2023 (S. 205-214) der Artikel „Sexuelle Bildung und die Scham – eine männliche * Perspektive“ erschienen.
Abstract: Scham scheint gesellschaftlich weitestgehend als tabuisierte Emotion zu gelten. Gleichzeitig kann sie als handlungsdeterminierend betrachtet werden, da sie als die elementare Emotion in der Beziehungsregulation angesehen werden kann. Scham wird jedoch oftmals als bedrohlich wahrgenommen, führt sie doch (auch) dazu, dass sich Menschen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Gerade Verhaltensweisen, die unter Jungen* als unmännlich gelten, dürften daher vermieden werden, um nicht der Scham ausgeliefert zu sein. Dazu kann (auch) der in der sexuellen Bildung wenig beachtete Aspekt der männlichen* Zärtlichkeit gezählt werden. Der vorliegende Beitrag blickt entlang der Praxis der Jungen*arbeit auf die Querverbindungen männlicher* Sozialisation, Scham und sexueller Bildung als Ort der Aushandlung von Männlichkeit(en).
Im „Journal für Psychologie“ ist im Heft I 2024 der Artikel „Scham – (k)ein Thema für die Männer*beratung“ erschienen.
Abstract: Im Kontext der Praxis und Theoriebildung zur Männer*beratung erfährt die Verbindung von Scham und Männlichkeit(en) bislang nur unzureichend Berücksichtigung, wenn gleich die emotionstheoretische Potenz von Scham und Beschämung für die Aufrechterhaltung und Durchsetzung von (hegemonialen) Männlichkeitsvorstellungen, aber auch das Transformationspotenzial derselben, eine hohe Relevanz aufzuweisen scheinen. Der vorliegende Text möchte hierauf aufmerksam machen und diesbezüglich Impulse für die Theorie und Praxis der Männer*beratung liefern. Hierzu werden kurz der Diskurs zu Scham sowie ein Verständnis von Männer*beratung skizziert. Daran anschließend werden sowohl Zusammenhänge zwischen männlicher* Sozialisation, Subjektivierung und deren Bewältigung, sowie Anrufungen an Männlichkeit(en) im Kontext von Scham und Beschämung, als auch deren Verarbeitung diskutiert. Darauf basierend erfolgt die Betrachtung beraterischer Implikationen, Potenziale, aber auch Sperrungen für Berater*innen und Klienten* sowie die Inblicknahme von Reflexionsaspekten zur beraterischen Schamsensibilität und -kompetenz.